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Marktplatz

Kaffee trinken. Einfach mal raus. Wenn dann soll es schon ein Crema sein. Sitze draussen. Trubel der Stadt um mich. Marktplatz. Ich schreibe. Wunderbar. Mein Schreibgerät spiegelt. Nicht einfach. Ich sehe mich. Und dann den Text. Ich bin Hintergrund. Der Text ist Vordergrund. Das hat auch etwas. Anders. 

Kaffee trinken. Den nächsten Schluck geniessen. Keine Zeit. Die Tastatur meldet sich. Möchte gedrückt werden. Ja. Auch wir Menschen möchten in regelmässigen Abständen gedrückt werden. Das nennt sich Zuneigung. Manchmal auch Liebe. Dann ist die Neigung festgelegt. Mann hat sich entschieden. Die muss es sein. In diesen Zeiten der Gender Akrobatik auch: Der oder Es. Guten Tag. Sehr geehrtes. 

Kaffee trinken. Wieder ein Schluck. Lecker. Vielleicht doch noch ein Eis bestellen. Hier am Marktplatz. Nervös und laut die Baustelle hinter mir. Es dröhnt. Den Ton kann ich nicht wiedergeben. Hört sich fast wie ein Staubsauger an. Im Nacken. Links. Mein Ohr hat nun etwas Weiteres im Visier. Menschen reden. Viel. Verschiedene Sprachen. Dialekte. Darf hier nicht alles schreiben. Meine Ohren lauschen gespannt weiter. Und nun doch wieder. Staubsauger.

Kaffee trinken. Bald leer. Das Eis ist bestellt. Schokolade und Straciatella. Sahne sowieso. Freudig erwarte ich den Schmaus. Neue Gäste. Reger Wechsel. Der ältere Mann ein Tisch rechts vor mir trinkt sein Wasser. Korrektur. Ist eine Frau. Oder doch nicht. Egal. Mensch ist Mensch. Grundrecht.

Eis geniessen. Pause.

Kaffee trinken. Der letzte Schluck. Kalt. Schmeckt immernoch sehr gut. Rundet den Geschmack ab. Mein Schlund ist entzückt. Der Kirchturm meldet sich. Volle Stunde. Die Glocken. Ganz schön blechern. Und kaum vorbei: E-Gitarre von rechts hinten. Drehe mich um. Ein Musiker. Fühle mich wie in einer Hotel Lobby. Es scheint. Kaum jemand hier spürt den Wechsel. Stimmung. Zellen im Körper regen sich. Rechts. Links. Sind nur 6 Töne im Wechsel. Und sehr schön gezupft.  

Marktplatz. Immer wieder gerne.